Auslandseinsätze der Bundeswehr
Nach dem Abzug aus Afghanistan ist die deutsche Bundeswehr aktuell noch an folgenden Auslandseinsätzen beteiligt:
KFOR – zur Friedenssicherung im Kosovo, UNIFIL – zur Seeraumüberwachung vor der Küste des Libanons, UNMISS – zur Unterstützung beim Aufbau des neuen Staates Republik Südsudan, EUTM Mali – eine Ausbildungsmission für die malischen Sicherheitskräfte sowie Streitkräfte der westafrikanischen „G5-Sahel“-Staaten im westafrikanischen Mali (Koulikoro) bzw. Niger, MINUSMA – zur Friedenssicherung und Stabilisierung in Mali/Nord-Mali, MINURSO – eine UN-Beobachtermission in der Westsahara, Capacity Building Iraq – zur Ausbildung kurdischer Sicherheitskräfte im Nord-Irak und Aufbau irakischer Fähigkeiten im Zentralirak, Operation Sea Guardian – zur Seeraumüberwachung und Terrorismusbekämpfung im Mittelmeerraum, UNMHA – eine Beobachtermission im Jemen, EUNAVFOR MED IRINI – zur Durchsetzung des Waffenembargos gegen Libyen sowie EUFOR ALTHEA – eine erneute Beteiligung an der Stabilisierung in Bosnien-Herzegowina.
Insgesamt sind bei diesen Einsätzen etwa 2.000 Soldatinnen und Soldaten abkommandiert. Darüber hinaus ist die Bundeswehr – im Rahmen der NATO-Bündnisteilhabe – insbesondere zur Stärkung der NATO-Ostflanke noch in weiteren „einsatzähnlichen“ Kommandos engagiert. In der Slowakei stellt sie ein Kontingent von ca. 550 Soldatinnen und Soldaten (Aufstockung bis insgesamt 1.200 ist möglich). In Litauen sind es zur Zeit ca. 1.000 Kräfte.
Deutsche Einheiten der Marine und Luftwaffe übernehmen zudem regelmäßig Aufklärungs, Überwachungs- und Sicherungsmissionen in zugewiesenen Seegebieten bzw. Lufträumen – aktuell insbes. im Mittelmeer, im Nordatlantik sowie Rumänien.
Ankündigungen:
Am 26. Juni 2023 hat Bundesverteidigungsminister Pistorius überraschend angekündigt, nach entsprechender Schaffung und Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur, 4.000 Soldaten dauerhaft in Litauen zu stationieren. Die Realisierung des angedachten Mitumzugs der Familien der Soldatinnen und Soldaten wäre ein bisher einmaliger Schritt in der Geschichte der Bundeswehr. Er dürfte noch vielschichtige Diskussionen auslösen.
Am 30. Juni 2023 hat der UN-Sicherheitsrat in New York beschlossen, den seit 2013 laufenden Einsatz in Mali mit sofortiger Wirkung zu beenden. Betroffen ist auch das noch verbliebene, etwa 1.000 Soldaten starke Kontingent der Bundeswehr. Der Abzug soll bis zum Jahresende 2023 abgeschlossen sein.
Details zu laufenden oder abgeschlossenen Einsätzen – sowie einen Ausblick auf künftige Aufgaben und Mandate – finden Sie jeweils aktualisiert auf der Internetseite der Bundeswehr:
https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-bundeswehr
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