Globalisierung und (geo-)politische Interessen

In der öffentlichen Diskussion reduziert man den Begriff „Globalisierung“ meist auf seinen mo‍netären Kern, den Aufbau und die Nutzung weltweiter wirtschaftlicher Verflechtungen.

Ziel ist es, durch Ausnutzung sogenannter „Komparativer Kostenvorteile“ den Wohlstand der an den Handelsprozessen beteiligten Länder zu steigern. Vereinfacht ausgedrückt: Ein Land produziert nur, was in keinem anderen Land günstiger hergestellt werden könnte. Produziert wird immer (nur) dort, wo es am günstigsten möglich ist.

Produktionsmengen, die über den eigenen Bedarf hinausgehen, werden exportiert. Benötigte Güter, die ein Land nicht oder nicht in ausreichender Menge selbst (günstig) herstellen kann, werden importiert. Das gilt jeweils sowohl für fertige Produkte, als auch für teilfertige Erzeugnisse, Einzelteile oder Rohstoffe.

Damit das System aufrechterhalten werden kann, müssen zwei Kriterien jederzeit erfüllt sein:

  • Die Liefermengen/-möglichkeiten müssen so hoch sein, dass sämtliche Nachfrage aller Beteiligten bedient werden kann.
  • Die Logistik (der Warentransport) zwischen den Beteiligten muss zuverlässig funktionieren – auch auf allen Zwischenstufen der Produktion.

Sobald auch nur ein Glied der komplexen Kette versagt, ist das Gesamtsystem in Gefahr. Je‍der muß sich auf die Partner vorgelagerter Produktionsstufen verlassen können.  Lagerhaltung – um eine mögliche zeitweise Unter­brechung der Lieferkette ggf. auffangen zu können – ist in diesem effizienzoptimierten System nicht vorgesehen.

Man erkennt sehr schnell, dass die Abhängigkeit aller Beteiligten voneinander extrem hoch ist. Neben unbeeinflussbaren Faktoren (höhere Gewalt) sind es dann vor allem macht- oder geostrategische Interessen einzelner Länder, die das System an seine Grenzen führen.

Globalisierung lebt von Fairness und Freihandel. Subventionen oder Sanktionen passen hierzu genauso wenig wie Imperialismus oder Protektionismus.

Die Auswirkungen einseitiger politischer Entscheidungen sind dann auch meist unmittelbar zu spüren. Entweder kommen Warenströme zum Erliegen oder Preise steigen bereits aufgrund bloßer Ankündigung von Maßnahmen.

In Deutschland sind seit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022 vor allem der Energie- und der Lebensmittelsektor betroffen. Sollten kurzfristig keine – längerfristig erfolg­versprechenden – Lösungen gefunden werden, dann ist eine Ausdehnung auf weitere Sek­toren nur eine Frage der Zeit.

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